Unser Trainingsraum
Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
Ihr Wunsch ist es, dass Ihr Kind an unserer Schule möglichst viel lernt, um in wenigen Jahren gut vorbereitet ins Berufsleben zu starten. Mit Recht erwarten Sie, dass Ihr Kind guten Unterricht in störungsarmer Atmosphäre erhält, in der es sich auf das Lernen konzentrieren kann.
- Darum haben wir in unserer Schule einen „Trainingsraum“ eingerichtet:
Der Ursprung des TR-Programms liegt in Phoenix/USA und wurde dort 1994 von dem Sozialarbeiter Edward E. Ford eingeführt. Mittlerweile wird das Programm in ganz Amerika, Australien und seit 1996 auch in Deutschland durchgeführt. Auch viele Schulen in Dortmund arbeiten bereits mit dem Trainingsraum.
Der offizielle Name des Programms lautet: Programm des eigenverantwortlichen Denkens.
Damit ist bereits der Grundgedanke von Ford ausgedrückt:
SchülerInnen sollen angeleitet -trainiert- werden, über die Konsequenzen ihres Störverhaltens im Unterricht nachzudenken, um es auf Dauer eigenverantwortlich positiv zu verändern.
Das Programm verwendet die Maxime des gegenseitigen Respekts und der pädagogischen Idee der maximalen Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten.
Bezieht man diese Maxime auf die konkrete Situation in der Klasse, so lassen sich die folgenden Grundregeln ableiten:
1. Alle SchülerInnen haben das Recht guten Unterricht zu bekommen, und die Pflicht, für einen störungsfreien Unterricht zu sorgen.
2. Alle LehrerInnen haben das Recht ungestört zu unterrichten, und die Pflicht, für einen guten Unterricht zu sorgen.
3. Alle müssen das Recht der Anderen achten.
Bei der Einführung zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 wurden diese Regeln in jeder Klasse vorgestellt. Über diese Regeln kann nicht abgestimmt werden, da es keine Alternative zum respektvollen Umgang gibt. Es ist die Pflicht der Schule Toleranz, Einsicht, Respekt, Empathie, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbereitschaft für die Gruppe zu fördern.
In allen Klassen wurden diese Regeln in konkrete Klassenregeln umgewandelt. - Was soll durch das Programm bewirkt werden?
• Lehrern und Schülern soll ein möglichst störungsfreier Unterricht ermöglicht werden
• Schüler, die den Unterricht stören, sollen lernen, sich für ihr Handeln mit allen Konsequenzen selbst zu verantworten
• Schüler werden nachhaltiger angeleitet, die Rechte anderer zu respektieren
• Verbesserung des Lernklimas und damit mehr Freude am Unterricht - Wie sollen diese Ziele erreicht werden?
• Festgelegte Grund- und Klassenregeln bilden die Messlatte für Störverhalten
• Störenfriede können sich nach einem einheitlichen Fragenkatalog entscheiden, ob sie am Unterricht ohne Störungen weiter teilnehmen oder in den Trainingsraum gehen wollen
• Dort erarbeitet der Schüler unter Anleitung einen Plan, wie er sein Fehlverhalten zukünftig eigenverantwortlich korrigieren will - Der eben genannte Fragenkatalog sieht folgendermaßen aus:
5 Schlüsselfragen bei Störungen im Unterricht:
1. „Was machst Du?“
2. „Wie lautet die Regel?“
3. „Was geschieht, wenn du gegen die Regel verstößt?“
4. „Wofür entscheidest du dich?“
5. „Wenn Du wieder störst, was passiert dann?“ - Regeln im Trainingsraum
• Bitte sitze still an deinem Platz und störe die anderen nicht!
• Im Trainingsraum ist es nicht gestattet, durch Worte oder Gesten Kontakt zu anderen aufzunehmen!
• Bei Störungen wirst Du nur einmal ermahnt.
Dann musst du die Schule verlassen und darfst nur mit deinen Eltern zurückkehren. - Folgen vermehrter Trainingsraumverweise:Wenn ein/e Schüler/in im Laufe einer Woche 3 Trainingsraumverweise in einem Schuljahr bereits 4 Verweise angesammelt hat, werden die Eltern ebenfalls zu einem Gespräch aufgefordert und es folgen Ordnungsmaßnahmen oder andere erzieherische Maßnahmen. Bis zu diesem Gespräch bleibt Ihr Kind vom Unterricht ausgeschlossen.
- Ablauf
Wenn ein Schüler in der Klasse den Unterricht stört, wird er respektvoll ermahnt und gefragt, ob er sich lieber an die Regeln halten möchte, oder ob er in den Trainingsraum für verantwortliches Denken gehen möchte.
Wenn der Schüler nicht einlenkt, dann muss er in den Trainingsraum gehen. Wenn er zurück in die Klasse möchte, muss er einen Rückkehrplan erstellen, indem er darlegt, wie er es das nächste Mal schaffen will, seine Ziele zu erreichen, ohne die anderen in der Klasse zu stören. Dies setzt voraus, dass der Schüler sich Gedanken darüber macht, was er denn selber möchte, was die anderen in der Klasse möchten und wie er seinen Beitrag für die Gemeinschaft leisten kann.
Dieser Rückkehrplan liegt nun schriftlich vor und kann immer wieder mit dem tatsächlichen Verhalten und nachfolgenden Plänen verglichen werden. Jeder Plan wird mit dem vorhergehenden Plan verglichen und muss sich Schritt für Schritt qualitativ verbessern.
Mit dem im Trainingsraum besprochenen Rückkehrplan geht der Schüler zurück in den Unterricht des Lehrers, der ihn geschickt hatte, ohne erneut zu stören. Der Lehrer bespricht sobald er Zeit findet diesen Plan und es wird eine Vereinbarung auf der Grundlage des Plans getroffen.